Trausnitz. 20.01.2016

KDFB und Krankenpflegeverein Trausnitz - Vortrag über Demenz

Trausnitz.(bnr) Etwa 1,5 Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung leben in Deutschland. Mit diesem, für jeden wichtigen Thema setzte sich ein Vortrag im Pfarrheim auseinander, zudem der Frauenbund und der Krankenpflegeverein gemeinsam eingeladen hatten. Wertvolle Hinweise zum Umgang mit den Erkrankten gab Kerstin Neidl, Pflegedienstleiterin der Caritas Sozialstation in Nabburg. Demenz ist kein einheitlich definiertes Krankheitsbild. Diese Erkrankung des Gehirns äußert sich in den verschiedensten Symptomen, die zunächst Kurzzeitgedächnis und Merkfähigkeit beeinträchtigen, im Laufe der Zeit aber auch mehr und mehr Einfluß auf das Langzeitgedächnis und die Denkfähigkeit haben. Zwei Drittel aller Demenzen sind Alzheimererkrankungen. Eine gesicherte Diagnose kann nur der Arzt stellen. Aus ihrer langjährigen Erfahrung konnte Kerstin Neidl an vielen Beispielen deutlich machen, wie sich die Demenz in Laufe der Zeit entwickelt. Dabei können auch jüngere Patienten von der Krankheit betroffen sein. Für alle Betroffenen gilt: die Krankheit ist nicht heilbar. Medikamente versprechen höchstens eine Linderung oder im besten Fall eine Verzögerung. Die Diagnose Demenz löst oft bei Betroffenen und Angehörigen einen Schock aus. Es braucht Zeit, diesen zu überwinden. Es braucht aber auch Zeit, die Versorgung eines demenziell erkrankten und pflegebedürftigen Menschen zu planen und zu organisieren. Menschen, die Angehörige pflegen, leisten oft Unvorstellbares. Auch in der Pflege heißt es, das richtige Maß zu finden. „Es  nützt weder dem Patienten noch der pflegenden Person, wenn Pflege in Selbstzerstörung endet“, lautete der Rat der Expertin. Wichtig ist es, auch bei der Pflege den Humor zu behalten und dem Patienten Sicherheit und Vertrauen zu geben. Der  Demenzkranke muss immer als Erwachsener gesehen werden. Dies sollte bereits im gemeinsamen Gespräch zum Ausdruck kommen.  Vielerorts gibt es Pflegestützpunkte, die Hilfe im Pflegealltag anbieten. Dort sind Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema „Pflege und Betreuung“. Entsprechende Adressen sind bei den Krankenkassen, in der Arztpraxis oder im Rathaus zu erfragen. Die Leistungen, die Betroffenen und ihren Angehörigen aus der Pflegeversicherung zustehen, sind gesetzlich festgelegt und wurden 2015 neu festgelegt. Das Thema „Pflege“ stieß bei den Anwesenden auf großes Interesse. Oft sind es Kleinigkeiten, die den Alltag wesentlich erleichtern können. Kerstin Neidl konnte da tief in ihren Erfahrungsschatz greifen. KDFB Vorsitzende Maria Müller brachte auf den Punkt, was kein noch so gutes Gesetz zu leisten mag: „ Bei der Pflege kommt es auf die Solidarität der Generationen an.“

Demenz1
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Zu den Bildern:

In einem interessanten Vortrag setzten sich Kerstin Neidl (Zweite von rechts), Pflegedienstleiterin in der Sozialstation in Nabburg und ihre Mitarbeiterin Azra Skenderivic (Zweite von links) mit der Krankheit Demenz auseinander. Für den Vortrag bedankten sich Pfarrer Hans Spitzhirn und Maria Müller, Vorsitzende des KDFB.

Stand: 23.Apr. 2024

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